Sabine Ammon

Mein Interesse an Bildern wurzelt in der Einsicht, dass sich unser Zugang zur Welt in seinem Erkennen und Gestalten in sprachzentrierten Ansätzen nur unzureichend erfassen lässt. Dies spiegelt sich bereits in meiner Doktorarbeit, in der ich die Grundlage für einen dynamischen und pluralen Wissensbegriff entfaltet habe. Im Anschluss an zeichentheoretische Analysen Nelson Goodmans und Catherine Elgins werden die vielfältigen Formen des Wissens im Rahmen von Verstehensvorgängen erfasst. Auf diese Weise können die Begrenzungen traditioneller, an naturwissenschaftlichen Idealen orientierter Wissensvorstellungen überwunden werden. Das Ergebnis ist eine prozessuale Theorie der Erkenntnis, die den Wissensbegriff in seinem kulturellen und gesellschaftlichen Wandel erschließt und neuen Fragestellungen zugänglich macht.
Meine akademische Ausbildung begann ich mit dem Studium der Architektur an der Technischen Universität Berlin, der Kunsthochschule Berlin Weißensee und der University of London, das ich 1998 mit dem Diplom abschloss. Es folgten einige Jahre freiberufliche Tätigkeit in verschiedenen Architekturbüros mit einem Schwerpunkt im Bereich nachhaltigen Bauens. Parallel dazu nahm ich an der Technischen Universität Berlin ein Philosophiestudium auf, das ich 2002 zunächst mit dem Magister und 2008 mit der Promotion beendete, mit Forschungsaufenthalten an der Harvard University, dem FIPHannover und der ETH Zürich.
In meinem Habilitationsvorhaben untersuche ich die Dynamiken von Entwurfsprozessen in ihren epistemischen, ethischen und ästhetischen Entscheidungsstrukturen, die zur Genese von Neuem führen. Als Teilprojekt im Modul „Bild und Entwurf“ gehe ich der Frage nach, welche besondere Rolle hierbei Architekturdarstellungen spielen.