Katharina Steidl

Katharina Steidl

katharina.steidl(at)unibas.ch

Curriculum vitae:

10/2011 – 06/2012 IFK Junior Fellow_abroad, (Basel / Berlin)

10/2010 – 06/2011 IFK Junior Fellowship, Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften, Wien

02/2010 Gastaufenthalt Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte, Florenz, Forschungsgruppe „Das wissende Bild“

04/2010 – 09/2010 IWM Junior Fellowship, Institut für die Wissenschaften vom Menschen, Wien

Seit 03/2009 Dissertationsstudium an der Akademie der bildenden Künste Wien, Institut für Kunst und Kulturwissenschaften, Erstbetreuung: Univ.-Prof. Dr. Sabeth Buchmann

Arbeitstitel: „Bilder des Schattens. Fotogramme zwischen Zufall, Berührung und Imagination“

03/2009 – 02/2011 Stipendiatin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (DOC-DoktorandInnenprogramm)

10/1999 – 11/2006 Studium der Kunstgeschichte an der Universität Wien, Institut für Kunstgeschichte. Abschluss des Studiums mit Auszeichnung. Diplomarbeit bei O. Univ.-Prof. Dr. Artur Rosenauer mit dem Titel: „Le langage du mur. Brassaïs Graffitifotografien zwischen Surrealismus und Ethnographie“

01/2003 – 06/2003 Universidad de Zaragoza, Spanien, Facultad de Filosofia y Letras, Austauschprogramm mit den Mitteln des ÖAD / Erasmus-Mobilitätsstipendium



Publikationen:

Traces of/by Nature. August Strindberg’s photographic experiments of the 1890’s, IWM Junior Fellows’ Conference Papers, Onlinepublikation: http://www.iwm.at

„Impressed by nature’s hand“. Zur Funktion der Taktilität im Fotogramm, in: Uwe Fleckner, Iris Wenderholm und Hendrik Ziegler (Hg.), Das magische Bild. Techniken der Verzauberung vom Mittelalter bis zur Gegenwart (=Mnemosyne. Schriften des Internationalen Warburg-Kollegs), Berlin: Akademie Verlag (in Vorbereitung).

Elisabeth Fritz und Katharina Steidl, Ambiguität in der Kunst: Paradigma, Stereotyp, Qualitätsmerkmal? Ein Gespräch mit Verena Krieger, in: Kunstgeschichte aktuell, Jg. XXVI, Nr. 2, Juli 2009, S. 2-3.

Le langage du mur. Brassaïs Graffitifotografien zwischen Surrealismus und Ethnographie, in: Wiener Jahrbuch für Kunstgeschichte, 57, 2008, S. 207-237.



Forschungsprojekt:

In meiner Dissertation beschäftigte ich mich mit der Technik des Fotogramms und dessen Relation zu einer Über-/Kategorie der Fotografie von Anbeginn seiner Erfindung im Rahmen wissenschaftlicher, okkulter oder amateurhafter Verwendung bis zur künstlerischen Avantgardebewegung.

Ausgangspunkt bildet dabei William Henry Fox Talbots Bildgenese seiner ab dem Jahre 1834 erzeugten „photogenic drawings“, jenen so genannten kameralosen, direkten Abdrucksfotografien flacher Gegenstände wie Spitzen, Blätter, Federn und dergleichen, die sich als helle Schatten gegenüber der belichteten, schwarzen Fläche abzeichneten und die er in seinem Werk „The Pencil of Nature“ (1844-46) als sich auf magische Weise produzierende Artefakte charakterisierte. Was zuvor noch durch die Hand des Künstlers in Tagwerken bewerkstelligt wurde, schien nun „von selbst“ im Zuge der Fotografie/des Fotogramms als Bild der Natur zur Darstellung zu gelangen, womit der Beginn einer programmatischen Beziehung des sich abzubildenden Objektes und seiner selbsttätigen Aufzeichnungstechnik festgelegt wurde. Im Gegensatz zur linsenvermittelten, zentralperspektivisch aufgebauten Apparatfotografie, die einen transparenten Blick auf die sich einstmals vor der Kamera befindliche Welt durch die Materialität der Fotografie hindurch ermöglicht, bleibt das Fotogramm hingegen unter Sichtbarkeit seiner eigenen Faktur nahe am Material und zeigt eine grundsätzliche formale Abstraktionstendenz an.

Als Medium einer „ressemblance par contact“ (Didi-Huberman) ermöglicht das Fotogramm ein direktes „Eingreifen“ auf die lichtsensible Platte und erfährt in dieser Betrachtungsweise die Möglichkeit einer freien Kreation. In dieser Hinsicht soll die zentrale Rolle der Taktilität und die damit einhergehenden Marginalisierungstendenzen innerhalb der Fotografiegeschichtsschreibung an einerseits wissenschaftlichen als auch künstlerischen Verwendungsweisen des Fotogramms erprobt werden.

Ziel dieser Arbeit ist die fotogrammatische Technik mithilfe einer strukturellen Analyse ihrer spezifischen Medialität, ihrer künstlerischen Qualitäten und Bezugsgrößen zu verhandeln, um ein von der Fotografietheorie bisher vernachlässigtes Gebiet aufzuarbeiten.