NFS Bildkritik

Macht und Bedeutung
der Bilder

Die digitale Revolution hat eine neue, bildgestützte Gesellschaft hervorgebracht. In noch nie da gewesener Weise benützen wir Bilder für die Kommunikation und als Instrumente der Generierung und Vermittlung von Wissen. Das Verständnis der Besonderheiten, der Funktionen, der Macht und Wirkung der Bilder hat mit dieser Entwicklung jedoch nur beschränkt Schritt gehalten. Der Nationale Forschungsschwerpunkt (NFS) Bildkritik – Macht und Bedeutung der Bilder schliesst diese Lücke und schenkt den Bildern die Aufmerksamkeit, die sie verdienen.

Der NFS versammelt insgesamt zehn Disziplinen der Geistes- und Sozialwissenschaften und untersucht Bildphänomene aus so unterschiedlichen Bereichen wie Kunst, Wissenschaft, Ökonomie, Stadtplanung, Philosophie oder Sprach- und Schriftgeschichte. Die verschiedenen Disziplinen und Themenbereiche ergänzen einander, ihre Zusammenstellung innerhalb des NFS macht jedoch auch die spezifischen Voraussetzungen und unterschiedlichen Fragestellungen der beteiligten Disziplinen deutlich.

Die Offenheit des Forschungsprozesses und die Möglichkeit von Innovation beruhen nicht zuletzt auf dieser Ergänzung und wechselseitigen Reflexion der einzelnen Projekte und Fächer des NFS. Der NFS baut so Brücken zwischen den Disziplinen, nicht nur innerhalb der federführenden Universität Basel, sondern auch zwischen verschiedenen schweizerischen und internationalen Universitäten, Hochschulen, Forschungsinstituten, Sammlungen und Museen. Die Zusammenarbeit mit dem Basler Schaulager ist hier paradigmatisch, einer Institution, die das Sammeln, Ausstellen und Forschen in einer weltweit einzigartigen Weise verbindet.

Der NFS Bildkritik wurde im Jahre 2005 auf der Grundlage des Erstantrags von Gottfried Boehm, Andreas Beyer, Antonio Loprieno, Ralf Simon, Michael Hagner, Michael Renner, Thomas Vetter, Theodora Vischer und Thomas Bernold an der Universität Basel als leading house eingerichtet. Der Schweizerische Nationalfonds hat die Gesuche für die Verlängerung des Nationalen Forschungsschwerpunktes um jeweils vier Jahre aufgrund der positiven Beurteilung und der vorbehaltlosen Unterstützung durch das wissenschaftliche Review Panel gutgeheissen. Die dritte und letzte Förderphase hat am 1. Oktober 2013 begonnen und dauert bis 30. September 2017. Die erprobte Zusammenarbeit mit Schaulager, ETH Zürich, der Universität Zürich, der Universität Luzern sowie der Hochschule für Gestaltung und Kunst (FHNW) wird ebenso weitergeführt wie die internationalen Workshops, Tagungen und die eikones-Publikationsreihe. Das Forschungsprojekt stand von 2005 bis 2012 und bis zu seiner Emeritierung unter der Leitung von Gottfried Boehm. Per 1. April 2012 wurde Ralph Ubl zum neuen Direktor ernannt.