Modul F
Die Visualität der Barockoper
Das Modul beschäftigt sich mit der Visualität der französischen Barockoper und ihrer Umsetzung in der gegenwärtigen Aufführungspraxis. Dabei ist es nicht nur am Bühnenbild, sondern an der gesamten szenischen Realisation, einschliesslich der unsichtbaren Bedingungen des Sichtbaren, interessiert, und richtet den Fokus nicht nur auf das Betrachtete, sondern auch auf dessen sinnliche Wahrnehmung und ihre performative Wirkung. Die französische Barockoper gehorcht dem Paradigma des Spektakels, insofern sie als Schau-Stück konzipiert ist und auf die Konstitution und Repräsentation von Herrschaft zielt. Sie steht dem an absolutistischen Höfen des 17. Jahrhunderts betriebenen «aggrandizement of the eye» (Jay) in nichts nach, sondern ist Bestandteil von deren machtpolitischen Strategien. Gleichzeitig hat die Visualität der französischen Barockoper eine grundlegende Destabilisierung des dem Barock zugeschriebenen «Imperialismus des Bildes» zur Folge und führt ein Verfahren jenseits der «découpage» (Barthes) vor, das zur Dezentrierung bestehender Ordnungen beitragen kann.
Dieser These geht das Modul in der Analyse der Opernpraxis des Ancien Régime, des opernästhetischen Diskurses dieser Zeit sowie der gegenwärtigen Aufführungspraxis nach.
Dieser These geht das Modul in der Analyse der Opernpraxis des Ancien Régime, des opernästhetischen Diskurses dieser Zeit sowie der gegenwärtigen Aufführungspraxis nach.